Please note: The novel is quite long. In case, you miss an episode, it is easier to read the novel in the right sequence from the beginning. I created two pages in the menu above on the right. One is the English version called "Carthage", the other is the German version called "Karthago".
Carthage by Peter Klopp
Chapter 1 Part 3
The guards, however, wanted to keep to themselves, but since the commissaries didn't want to offend the speaker, they couldn't refuse his invitation. Everyone looked encouragingly at Publius, who had been watching the floodgates slowly open. He had not yet gotten used to the rough manners of his comrades, and so it was only right for him to accompany the elderly spokesperson to his home.
Mocking himself, he simply remarked, "There you've found yourself a dummy."
He checked out with Naso and climbed down the iron stairs that had been set up at the ship. While the Roman sailor was still waiting to be moored, Publius walked alongside his host through the gate, which was reinforced with iron braces. The young Roman was quite astonished when he saw a large expanse of water behind the mighty wall. A torchlight illuminated the Admiral's residence in the middle. Their shine was reflected in the water.
"A lake, an island, I have never seen anything like it," said Publius
"This is not a lake, young friend," his companion explained to him. "This is our naval port of Kothon."
A thrill of awe at this mysterious city briefly gripped Publius. Warships, barely visible in their outlines, lay anchored along the ring-shaped road that surrounded the harbour. Narrow streets radiate out from here towards the city centre. The two crossed the vegetable market, which adjoined the naval port on the left. Although it was already quite dark, Harso - that was the name of the elderly host - soon found the alley that led past a six-story apartment block to the right and along the city wall to the north. As with all unknown things, Publius was a little afraid here and, anxious not to lose sight of his companion, moved closer to him. Nothing could be heard except their clattering footsteps. No one lived in this gloomy area facing the sea. The huge stone blocks of the city wall were dripping with moisture, and when the moon occasionally peeked through the tall houses behind them, the stones lit up like silver. To their left, under the low cellars, there must have been enormous warehouses that seemed to be filled with elephant food or something similar, because there was a sweet, bitter scent in the air. Suddenly they were spoken to. A guard armed with a long lance demanded the password.
"Evening sun," Harso replied. Then the two of them walked through the half-open city gate.
"You live outside the city?" Publius asked incredulously.
"I live in the suburb of Magalia. In the past, controls between the two parts of the city were not common, but since the situation is so tense and we have to be prepared for any impudence on the part of Massenissa, the intermediate wall that separates Magalia from Carthage is also guarded.
"Then the defensive walls here haven't ended yet?"
"Exactly. They extend far to the north. For the most part they are even natural. The steep rocky cliffs offer the best protection against attackers from the sea."
They had left the gate behind them. If Publius hadn't seen the stone blocks of the wall on the right, he would actually have been convinced that he was in an open landscape. They passed olive and orange groves, all of which made it clear to him that the city could sustain itself for a long time under siege. Then he found himself with all his thoughts contemplating war with Carthage. Had he thus fallen prey to the demagogues whom he had often seen speaking to the crowds in Rome? Were things so bad for proud Carthage? Pity seized his tender heart. Had Rome ever found a more humble city? Had Carthage not conscientiously fulfilled without exception wevery one of the harsh peace conditions? Publius asked himself all this as they walked past the fertile fields. Then they reached Harso's country house, which was separated from the path by a well-kept park.
Bitte beachten: Der Roman ist recht lang. Falls Sie eine Folge verpassen, ist es einfacher, den Roman von Anfang an in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Im Menü oben rechts habe ich zwei Seiten angelegt. Eine ist die englische Version mit dem Titel "Carthage", die andere die deutsche Version mit dem Titel "Karthago".
Karthago von Peter Klopp
Kapitel Eins Teil 3
Die Mannschaft jedoch wollte unter sich bleiben, aber da man den Redner nicht vor den Kopf stoßen wollte, konnte man seine Einladung auch nicht zurückweisen. Alle blickten Publius aufmunternd an, der bis jetzt dem sich langsam öffnenden Schleusentor zugesehen hatte. Er hatte sich noch wenig an die rauen Sitten seiner Kameraden gewöhnt, und so war's ihm nur recht, sich in anderer Gesellschaft bewegen zu dürfen.
Sich selbst verspottend, bemerkte er nur hierzu, „Da habt ihr wieder einen Dummen gefunden."
Er meldete sich bei Naso ab und stieg die eiserne Treppe hinab, die man ans Schiff gelegt hatte. Während der römische Segler noch auf seine Einweisung wartete, schritt Publius an der Seite seines Gastgebers durch das mit Eisenbeschlägen verstärkte Tor. Der junge Römer staunte nicht wenig, als er hinter der mächtigen Mauer eine große Wasserfläche erblickte. Ein Fackelschein erleuchtete in der Mitte die Residenz des Admirals. Ihr Glanz spiegelte sich im Wasser wider.
„Ein See, eine Insel, so etwas Ähnliches habe ich noch nie gesehen", sagte Publius.
„Das ist kein See, junger Freund", klärte ihn sein Begleiter auf. „Das ist unser Kriegshafen Kothon."
Ein Schauer der Ehrfurcht vor dieser rätselhaften Stadt ergriff für kurze Zeit Publius. In ihren Umrissen lagen kaum erkennbare Kriegsschiffe vor Anker an der ringförmigen Straße, die den Hafen umschloss. Strahlenförmig weiteten sich von hier enge Gassen in Richtung Stadtmitte ab. Die beiden überquerten den Gemüsemarkt, der sich links an den Kriegshafen anschloss. Obwohl es schon recht dunkel war, fand Harso - so hieß nämlich der betagte Gastgeber – bald die Gasse, die an einem sechsstöckigen Wohnblock vorbei rechts mitunter der Stadtmauer entlang nach Norden führte. Wie vor allem Unbekannten hatte Publius auch hier ein wenig Angst und war furchtsam bedacht, seinen Begleiter nicht aus den Augen zu verlieren, und rückte näher an ihn heran. Außer ihren klappernden Schritten war nichts zu hören. Kein Mensch wohnte in dieser düsteren, dem Meer zugewandten Gegend. Die riesenhaften Steinblöcke der Stadtmauer trieften vor Feuchtigkeit, und als der Mond bisweilen durch die hohen Häuser hinter ihnen hervorlugte, erhellten sich die Steine wie Silber. Zu ihrer linken mussten sich unter den niedrigen Kelleranlagen ungeheure Lager befinden, die mit Elefantenfutter oder ähnlichem angefüllt zu sein schienen, denn es schwebte ein süßlich herber Duft in der Luft. Plötzlich wurden sie angesprochen. Ein Wachtposten, mit einer langen Lanze bewaffnet, verlangte das Kennwort.
„Abendsonne", gab Harso zurück. Dann schritten die beiden durch das halb geöffnete Stadttor.
„Du wohnst außerhalb der Stadt?", fragte Publius ungläubig.
„Ich wohne in der Vorstadt Magalia. Eine Kontrolle war früher zwischen den beiden Stadtteilen nicht üblich, aber seit die Lage so gespannt ist und wir auf jede Frechheit von Seiten Massenissas gefasst sein müssen, ist auch die Zwischenmauer bewacht, die Magalia von Karthago trennt."
„Dann sind die Verteidigungswälle hier noch gar nicht zu Ende?"
„Ganz recht. Sie erstrecken sich noch weit nach Norden. Zum größten Teil sind sie sogar natürlich. Die steilen Felsenklippen bieten gegen den Angreifer von der See den besten Schutz."
Sie hatten das Tor hinter sich gelassen. Wenn Publius rechts nicht die Steinquader der Mauer gesehen hätte, wäre er tatsächlich überzeugt gewesen, er befände sich in offener Landschaft. Sie kamen an Oliven und Apfelsinenhainen vorbei, die ihm alle deutlich machten, dass sich die Stadt bei einer Belagerung lange selbst ernähren könnte. Da ertappte er sich dabei, dass alle seine Gedanken einen Krieg mit Karthago in Erwägung zogen. War er so den Demagogen zum Opfer gefallen, die er oft in Rom zur Menge hatte sprechen sehen? Stand es so schlimm um das stolze Karthago? Mitleid ergriff sein weiches Herz. Hatte Rom jemals eine demütigere Stadt vorgefunden? Hatte Karthago nicht jede der harten Friedensbedingungen bis auf die letzte gewissenhaft erfüllt. All das fragte sich Publius, während sie an den fruchtbaren Anbauflächen vorbeigingen. Dann hatten sie Harsos Landhaus erreicht, das vom Weg durch eine gepflegte Parkanlage getrennt war.
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